Ausstellung stadt I bau I plan

stadt | bau | plan –
850 Jahre Stadtentwicklung München

Die Ausstellung stadt I bau I plan zeigt die räumliche Entwicklung der Stadt und die Veränderungen ihres baulichen Erscheinungsbildes ebenso wie die Menschen und historischen Ereignisse, die diese Veränderungen bewirkten. Sie verfolgt die seit der Gründung im Jahr 1158 bis heute im Stadtbild ablesbaren Spuren zu den wichtigsten Wegmarken, Umbrüchen und Neuerungen, die zur Besonderheit Münchens beitrugen. München hat sich wie nur wenige andere Städte viele urbane Qualitäten erhalten und verstand es, auch neue zu schaffen. Es verkörpert in besonderer Weise den Typus der europäischen Stadt, der trotz Auflösungserscheinungen noch in hohem Maße erhalten ist und zu einer starken Identifikation der Münchner mit ihrer Stadt geführt hat. Anhand historischer und aktueller Stadtkarten, Stadtansichten und Planungsdokumenten wird die Stadt „lesbar“ gemacht. Medienstationen ermöglichen die Auseinandersetzung mit den Planungsprozessen und der Entwicklung der Stadt. Highlights der Ausstellung sind ein „gedrucktes“ (maschinell hergestelltes) Stadtmodell der Münchner Innenstadt und eine audio-visuelle Einführung in die Stadtentwicklungsgeschichte – 850 Jahre in 17 Minuten!

Eine Ausstellung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung in Kooperation mit dem Kulturreferat und dem Stadtarchiv.

Blumenstraße 28b
80331 München
Erdgeschoss

Überblick über die Ausstellung

Vom Marktflecken zur Residenzstadt 1158 -1800

Die Stadtentwicklung Münchens verläuft in den ersten 600 Jahren in drei Schritten:
Sie beginnt mit der Phase der Gründung bis zum Bau der ersten Stadtmauer. Es folgt eine Periode großzügiger Erweiterungen bis zum äußeren Mauerring und schließlich die Umstrukturierung durch den Ausbau zur Residenzstadt.

 
 

Modell der Stadt München (Ausschnitt), Jakob Sandtner, 1570, Lindenholz mit später eingesetzten Teilen, Bayerisches Nationalmuseum München

Die Stationen:

  • Große Zeit der Stadtgründungen
  • Marktverlegung im Streit
  • Unter geistlichen und weltlichen Herren
  • Stadtentwicklung in drei Schritten
  • „Hochberühmte Stadt“
  • Höfische und kirchliche Großprojekte
  • Barocker Befestigungsgürtel
  • Stadtherrschaft im Kräftespiel
  • Markt und Handel
  • Stadt am Wasser
  • Achsen in die Umgebung
  • „Karlstadt“ im Grünen

Ein neues München, 1800 – 1860

Die Jahre um 1800 kommen einer Neugründung Münchens gleich: Die Auflassung des Festungsrings öffnet den Weg für eine bis heute fortdauernde Stadtentwicklung. Als Lebensraum für die wachsende Bevölkerung entstehen neue, moderne Vorstädte. Die kleinstädtische Residenz wandelt sich zur Hauptstadt eines modernen Territorialstaats.

Die Ludwigstraße nach Norden, nach 1850, Anton Doll, Aquarell, Ausschnitt, Münchner Stadtmuseum

Die Stationen:

  • Ausbruch aus den Festungsmauern
  • Torplätze für die offene Stadt
  • Englischer Garten
  • Eine Gartenvorstadt für München
  • Königliche Hauptstadt
  • Maxvorstadt
  • Ein städtebaulicher Wettbewerb von 1782
  • Die Stadt neu entwerfen: Der Generalplan
  • Ein würdiger Platz für die Residenz
  • Planungen für den Odeonsplatz
  • Die Ludwigstraße
  • Finanzen für die königliche Magistrale
  • Sprung über die Isar: Die Maximilianstraße
  • Ein Spazierweg um die Stadt
  • München, Stadt der Könige
  • Zweckbauten der Maximilianszeit

Aufbruch zur Großstadt, 1860 – 1918

In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts wächst München zur Großstadt heran. Die Zahl der Einwohner verfünffacht sich. Eingemeindungen vergrößern das Stadtgebiet. Eine verspätete Industrialisierung setzt ein. Neue Stadtteile entstehen durch private Unternehmer. Nach einem großen Wettbewerb wird zu Beginn des 20.Jahrhunderts ein gesamtstädtischer Entwicklungsplan verabschiedet.


Fotomontage, Planungsreferat München, Deutsches Technikmuseum Berlin

Die Stationen:

  • Wegbereiter der Industrialisierung
  • Qualität und Vielfalt
  • Gewerbe und Wohnen auf engstem Raum
  • Vom Wasser zur Bahn
  • Schneller, weiter, größer – Eisenbahn und Tram
  • Die Eisenbahn verändert den Stadtraum
  • Münchner Bier in alle Welt
  • Stadtentwicklung in Zeiten
  • der bürgerlichen Emanzipation
  • Der Weg zur kommunalen Selbstverwaltung
  • Wohnungsnot, Teilwohnungen und Schlafgänger
  • Stadtentwicklung durch private Unternehmer
  • Ein Villenquartier zur Zier der Theresienwiese
  • Der Wettbewerb mit Zukunftsperspektive
  • Terraingesellschaften gestalten den Stadtraum
  • Stadthygiene und Kanalisation

Von Krieg zu Krieg, 1918 – 1945

Die Modernisierungsoffensive der zwanziger Jahre im Wohnungsbau endet mit der Weltwirtschaftskrise. Die Nationalsozialisten übernehmen das Krisenmodell der Kleinsiedlung und nutzen es zur „Gleichschaltung“ der Siedler. Ihr Hauptinteresse aber gilt dem Umbau Münchens zur monumentalen „Hauptstadt der Bewegung“. Die Realisierung scheitert am Krieg.

Foto, Münchner Stadtmuseum

Die Stationen:

  • Der Erste Weltkrieg und die Folgen
  • Revolution im Wohnungswesen
  • Sozialer Wohnungsbau der zwanziger Jahre
  • Die Machtübernahme der Nationalsozialisten
  • Die Parteizentrale am Königsplatz
  • Haus der Deutschen Kunst
  • Reichskleinsiedlungen
  • Die Mustersiedlung Ramersdorf
  • Die nationalsozialistische Siedlungsideologie
  • Wohnungspolitik und „Endlösung“
  • Aufrüstung und Lager
  • Stadtplanung und Stadtentwicklung 1938-1945
  • Die große Achse
  • Hauptbahnhof und Bahnanlagen
  • Das Ende der „Hauptstadt der Bewegung“

Aufstieg aus den Trümmern, 1945 – 1960

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges steht München vor der Entscheidung zwischen einem radikalen Neuanfang und der Rekonstruktion des alten Stadtbildes. Es entscheidet sich für einen maßvoll konservativen Wiederaufbau. Der „Münchner Weg “ verbindet erhaltende mit zukunftsorientierter Planung und trägt damit entscheidend zur Bewahrung des Stadtbildes bei.

Foto, Haus der Bayerischen Geschichte (Bayerisches Pressebild)

Die Stationen:

  • Rekonstruktion oder Neuanfang?
  • Neubeginn auf Trümmerfeldern
  • Gewahrte Kontinuität
  • Zugeständnisse an den Fortschritt
  • Plan für ein neues Schwabing
  • Der „Münchner Weg“ des Wiederaufbaus
  • Akteure des Wiederaufbaus
  • Wohnungsbau ohne Ende

Auf der Überholspur in die Moderne, 1960-1972

Ende der fünfziger Jahre übersteigt Münchens Einwohnerzahl die Millionengrenze. Das stete Wachstum von Bevölkerung und Wirtschaft führt zu neuen Problemen. Ein umfassender Stadtentwicklungsplan schafft in den sechziger Jahren die Voraussetzungen für weiteres Wachstum und den Wandel zur modernen Großstadt.

Foto: Norbert Böer, Planungsreferat

Die Stationen:

  • Ein neues Leitbild für die Stadtentwicklung
  • Der Siegeszug des Automobils
  • Der Bürger tritt auf den Plan
  • Der „Rosa-Zonen-Plan“
  • Der Boden und sein Preis
  • Integrierte Stadtentwicklungsplanung
  • Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel

Krisen und Konsolidierung, 1973 -2000

Mit den Olympischen Spielen 1972 erreicht die Nachkriegsentwicklung Münchens ihren Höhepunkt. Danach brechen die „goldenen Jahre“ mit der Ölkrise von 1973 jäh ab. Erst in den neunziger Jahren, nach einer Phase der kleinen Schritte, beschließt der Stadtrat wieder ein umfassendes Konzept, um die Bedeutung Münchens als Weltstadt auszubauen und zu sichern.

Foto, Flughafen München GmbH

Die Stationen:

  • „Stadt im Gleichgewicht“
  • Innenentwicklung statt Stadterweiterung
  • Wende in der Verkehrspolitik
  • Kernstadt und „Speckgürtel“
  • Lokalpolitik und regionale Verantwortung
  • Im Aufwind
  • Der Flughafen München II
  • Die große Umzugskette
  • Die „Perspektive München“
  • Grünplanung in München
  • Hochhäuser in München – ein altes Thema